Doppel-CoreTrait: Ca. 24.000 lackierte ASSY-Schrauben, Sechskant-Muttern und -Schrauben auf Holzplatte. Originalgröße 185 x 111 cm

Als Reinhold Würth 14 Jahre alt war, meldete sein Vater, Adolf Würth, ihn von der Oberrealschule ab und stellte ihn 1949 als Lehrling und zweiten Mitarbeiter in seinem Großhandelsbetrieb für Schrauben in Künzelsau ein. Er führte ihn ins Geschäft ein und nahm ihn mit auf Reisen. So lernte er das Verkaufen von der Pike auf.

Als sein Vater starb, war Reinhold Würth 19 Jahre alt. Nach seiner Volljährigkeit, damals mit 21 Jahren, übernahm er zwei Jahre später die Geschäftsführung. In den folgenden Jahrzehnten gelang es Würth, aus dem regionalen Handelsunternehmen ein weltweit agierendes Unternehmen zu machen. Seine Kunden stammen bis heute aus dem gewerblichen und industriellen Bereich. Da der inländische Markt für Befestigungstechnik immer sehr fragmentiert und konjunkturanfällig war, erweiterte Würth bald seinen Handel auf das Ausland. 1962 erfolgte die Gründung der ersten ausländischen Verkaufsgesellschaft in den Niederlanden. Erst allmählich, ab 1975, ging Reinhold Würth dazu über, auch eigene Produkte herzustellen.

Im Jahr 2017, 73 Jahre nach Gründung, ist die Würth-Gruppe nun mit über 75.000 Mitarbeitern, mit mehr als 400 Gesellschaften, in über 80 Ländern tätig. Sie erzielte im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 12,7 Mrd. Euro, mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes wird im Ausland erwirtschaftet, mehr als die Hälfte der festangestellten Mitarbeiter sind im Verkauf beschäftigt. 1994 zog sich Reinhold Würth aus der operativen Geschäftsführung der Würth-Gruppe zurück und übernahm bis 2006 den Vorsitz des Unternehmensbeirats.

Neben dem geschäftlichen Erfolg war es immer auch Reinhold Würths Selbstverständnis, sich sozial und kulturell für die Gesellschaft zu engagieren. So gründete er beispielsweise gemeinsam mit seiner Frau 1987 die Würth-Stiftung. Auch über die Stiftungsarbeit hinaus engagiert sich Reinhold Würth umfangreich in den Bereichen Kunst und Kultur, Forschung und Wissenschaft, sowie Bildung und Erziehung.


Anmerkung des Gestalters zum Würth-CoreTrait:

Bei allen von mir gefertigten CoreTraits habe ich mich natürlich, bevor ich mich an die Gestaltung heran gewagt habe, eingehend mit der Vita der jeweiligen Persönlichkeiten beschäftigt. Beim Lesen der biografischen Texte über Herrn Reinhold Würth faszinierte mich sofort seine "nicht ganz einfache Startphase 1956". Als junger Mensch, nach dem Tode seines Vaters, quasi direkt ins kalte Wasser geworfen – und dann eine solch außerordentliche Karriere. Einfach unglaublich, faszinierend, ein Vorbild für junge Menschen in jeder Hinsicht.

Deshalb habe mich spontan entschlossen, inspiriert von einem Doppelfoto mit dem jungen und dem gereiften Reinhold Würth, welches ich im Internet entdeckt habe, als Ausnahme ein Doppel-CoreTrait zu fertigen. Und auch die Reduktion auf das Anfangsprodukt "Schraube" erschien, nachdem man sich mit der "Würthchen Biografie" und dem heutigen breiten Produktsortiment beschäftigt hatte, fast zu gering.

Andererseits stehen "Schraube und Mutter" als Sinnbild für Verbindung und darum ging es im Leben von Reinhold Würth immer - Verbindungen zwischen Materialien, zwischen Ländern und Kontinenten und vor allem Verbindungen zwischen Menschen. In dieser Form ist also der Einsatz von fast 24.000 Original Würth-Schrauben und Muttern, aus denen mein Doppel-CoreTrait besteht, gut nachzuvollziehen.